Rheuma

Hinter dem Begriff „Rheuma“ verbergen sich über 100 Erkrankungen, die sich in vier Hauptgruppen einteilen lassen.

  • Entzündlich-rheumatische Erkrankungen: Die rheumatoide Arthritis (RA)a ist eine der häufigsten Formen dieser Hauptgruppe– eine Gelenkentzündung, die dauerhaft (chronisch) ist. Die Erkrankung beginnt meist schleichend: Anfangs sind oftmals die kleinen Finger- und Zehengelenke betroffen. Sie fühlen sich überwärmt an, schwellen an, schmerzen und sind steif. Die Ursache entzündlich-rheumatischer Erkrankungen liegt darin, dass das Immunsystem den eigenen Körper angreift – Gelenke und Sehnen, Haut und andere Körpergewebe, manchmal sogar innere Organe.
  • Degenerativ-rheumatische Erkrankungen: Gelenkknorpel oder Wirbelsäule sind beschädigt oder krankhaft verändert. Betroffene klagen über Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Die Arthrosen sind die häufigsten chronischen Gelenkerkrankungen. Der Knorpel in Knie, Hüfte, Finger oder Zehen ist meist großflächig geschädigt. Auch die Gelenke der Wirbelsäule können befallen sein.
  • Chronische Schmerzsyndrome des Bewegungsapparates: In diese Gruppe fällt der chronische Rückenschmerz, der zu den häufigsten Behandlungsanlässen führt. Er nimmt mit dem Alter zu und erreicht seinen Höhepunkt in der Altersgruppe ab 70 Jahren. Auch der berühmte Tennis-Ellbogen oder das Karpaltunnelsyndrom gehören in diese Gruppe. Weichteilgewebe und Muskeln, Sehnenansätze und Sehnenscheiden sowie die Schleimbeutel sind gereizt und schmerzen.
  • Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden: Zu den Stoff­wechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden zählt die Osteoporose – eine Krankheit, die Folge entzündlichen Rheumas sein kann. Bei der Osteoporose – auch Knochenschwund genannt – ist der Knochenstoffwechsel gestört. Die Knochen werden anfällig für Brüche. Betroffen sind vor allem Wirbelkörper des unteren Rückens und der Brustwirbelsäule sowie Unterarm- und Oberschenkelhalsknochen.

Die Ergotherapie verfolgt im Rahmen einer rheumatologischen Therapie folgende Ziele:

  • Reduktion von entzündungs- und überlastungsbedingten Schmerzzuständen, Schwellungen und Funktionseinbußen der betroffenen Gelenke
  • Erhalt und Wiederherstellung einer größtmöglichen Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer
  • Vermeidung von Gelenk- und Weichteilveränderungen
  • Gelenkschonenden Bewegungsabläufen etablieren
  • Unterstützung bei der Krankheits­bewältigung, „Empowerment“ der Patienten (d. h., Patienten werden im Prozess unterstützt, selbstverantwortlich mit der Erkrankung umzugehen)

Im Rahmen der Ergotherapie kann ggf. auch eine Beratung über einzusetzende Hilfsmittel erfolgen.